10 Fragen, die du vor dem ersten Tattoo klären solltest (2024)

Keine Frage, Tattoos gehören zu den coolsten Accessoires, die ein Mann tragen kann – es sind aber eben auch die dauerhaftesten. Das perfekte Tattoo sollte deshalb über Trends hinausgehen und etwas sein, das du für immer lieben wirst.

Aber wie kannst du da sicher sein? Wir haben mit der berühmten Tätowiererin Lalo Yunda und Miki Vialetto, der die WebsiteTattoo Lifeführt, gesprochen, und klären die 10 Fragen, die du dir stellen und beantworten solltest, bevor es ernst wird.

1. Wie wähle ich das richtige Tattoo-Motiv?

Ein Tattoo bleibt für immer – und genau deshalb ist die Entscheidung für das richtige Motiv so wichtig. Es zu entfernen, ist nicht nur kostspielig, sondern auch mit enormen Schmerzen verbunden – mehr als beim Stechen. Setze dich deshalb lieber lang und gründlich mit der Wahl des Tattoo-Motives auseinander. Reichlich Inspiration findest du zum Beispiel in den sozialen Medien. Schau dir bei Instagram und Pinterest die Profile von Tätowierern an und speichere Motive, die dir gefallen.

Tipp:Die Favoriten ausdrucken und dort aufhängen, wo du oft hinschaust – neben den Computer, im Büro oder an die Wand neben dem Badezimmerspiegel. Wenn du dich nach einigen Wochen an einem Motiv satt gesehen hast, solltest du es dir keinesfalls stechen. Gefällt's dir noch immer, stehen die Chancen gut, dass es für immer so bleibt.

2. Welche Stelle eignet sich für das erste Tattoo?

Genauso entscheidend wie die Frage nach dem richtigen Motiv, ist die Wahl der perfekten Stelle. "Tätowierungen können einen Körperbereich verbergen, den du nicht besonders magst, oder einen Part noch mehr zur Schau stellen. Alles hängt von der Größe des Tattoos und seiner Platzierung ab", weiß Experte Miki Vialetto.

Grundsätzlich gilt:Für Einsteiger ist der Bizeps gut geeignet – hier tut's nämlich nicht so sehr weh. Rippen und Bereiche mit wenig Muskeln über den Knochen schmerzen am meisten. "Ellbogen, Schulterblätter und Knöchel sind nur was für sehr entschlossene Masochisten", so der Experte. Falls du dich schon mal gefragt hast, was beim Muskelaufbau mit Tattoos passiert, findest du hier die Antwort.

Auch bei der Platzierung gilt: Lieber einmal mehr Gedanken machen als zu wenig. Ein Gesichts-Tattoo könnte durchaus zum Karriere-Hindernis werden. Ob das Motiv deiner Mutter gefällt, sollte aber keine Rolle spielen. "Lass dich nicht auf den Rücken statt auf das Handgelenk tätowieren, nur weil deineFamiliees nicht sieht", betont Yunda. "Du wirst dir danach immer wünschen, es so gemacht zu haben, wie du es ursprünglich wolltest."

10 Fragen, die du vor dem ersten Tattoo klären solltest (1)

Brianna Santellan / Unsplash.com

Erkundige dich vorab im Netz und Bekanntenkreis über gute Studios

3. Sind Tattoos gesundheitsschädlich?

Obwohl so viele Menschen tätowiert sind, werden die Farben bisher viel zu wenig untersucht. Ob sie gefährlich sind? Die Studienlage ist nicht eindeutig. Kritiker:innen vermuten jedoch einen Zusammenhang mit Krebserkrankungen. Daher wurden Anfang 2022 die Pigmente "Green 7, CI 74260" und "Blue 15, CI 74160" EU-weit verboten. Die Töne benötigt man, um zwei Drittel aller verfügbaren Tätowierfarben herzustellen – nicht nur Blau- und Grün-Nuancen, sondern beispielsweise auch helle Hautfarben und Pinktöne. Mittlerweile gibt es jedoch eine große Auswahl an den sogenannten REACH-konformen Farben, sodass nicht nur in Schwarz-, Rot- und Gelbtönen tätowiert werden muss.

4. Wie finde ich das perfekte Studio?

Ein:e seriöse:r Künstler:in erarbeitet mit dir gemeinsam das Design und hilft bei der Auswahl einer Stelle. Womit wir beim nächsten Punkt sind: Such dir den oder die Nadel-Meister:in gut aus. "Arbeitet der Tätowierer mit unsauberen Geräten, riskiert man eine Hepatitis- oder sogar HIV-Infektion", warnt der Experte. Lass dir vor dem Stechen alle Geräte zeigen, frage nach den Hygienemaßnahmen (wenn die Tätowiererin oder der Tätowierer unfreundlich wird, mach lieber die Biege).Und bestehe darauf, dass nur Farbpigmente verwendet werden, die zur Not mit dem Laser entfernt werden können, falls du später doch keine Lust mehr auf das Motiv hast. Sicher ist sicher.

5. Wie bereite ich mich auf meine erste Tätowierung vor?

Auf diese Dinge solltest du in den letzten 24 Stunden vor dem Tattoo-Termin achten:

  • Erscheine ausgeschlafen und nicht mit leerem Magen, damit dein Kreislauf stabil bleibt.
  • Auf Alkohol und Kaffee verzichten, stattdessen viel Wasser trinken, damit die Haut ausreichend hydriert ist.
  • Vorsicht mit Medikamenten: Aspirin-Tabletten zum Beispiel sind wegen ihrer blutverdünnenden Wirkung ein Tabu. Trotzdem geschluckt? Dann unbedingt dem Tätowierer oder der Tätowiererin sagen!
  • Trage weite Kleidung, die auch bei langem Sitzen oder Liegen bequem ist und nach dem Stechen nicht auf der wunden Haut scheuert.

6. Was genau passiert beim Tätowieren?

Die Hautstelle, die du für dein Wunschmotiv gewählt hast, wird gründlich desinfiziert und auch rasiert, da schon kleinste Härchen beim Aufbringen des Motivs stören können. Der oder die Tätowierer:in sollte stetsHandschuhe tragen, denn immerhin arbeitet er oder sie an einer offenen Wunde. Nachdem die Hautfläche zur Vermeidung von Schorf mit Melkfett eingerieben wurde, wird die Vorlage auf die Haut gebracht: Entweder mittels einer Art "Abziehbildchen" oder auch frei Hand. In diesem Prozess kann man durchaus noch Änderungen vereinbaren.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, Farbe in die Haut zu bekommen: Entweder ist die Tätowiermaschine selbst mit Farbe gefüllt oder aber die Nadel wird während des Tätowiervorgangs immer wieder in Farbe getaucht. Je nach Körperstelle und eigener Schmerzempfindlichkeit schmerzt die Prozedur mehr oder weniger. Vor allem Knöchel und Handgelenk sind dabei besonders schmerzempfindlich. Zuerst werden Außenlinien tätowiert. Später folgen dann Füllung und Schattenbereiche. Für die Umrandung setzt man in der Regel nur eine, für die Füllung mehrere Nadeln in die Maschine ein.

Zum Abschluss muss die Tätowierung noch einmal desinfiziert, mit Melkfett eingerieben und schließlich überklebt werden (mit einem Verband oder Klarsichtfolie), damit kein Dreck an die frische Wunde gelangen kann.Noch mehr Pflege-Tipps nach dem Tätowieren gibt's nach dem Klick.

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Julia Giacomini / Unsplash.com

Tattoo-Preise variieren je nach Größe und Künstler

7. Wie viel kostet eigentlich ein Tattoo?

Die Preise für ein Tattoo variieren je nach Aufwand und Bekanntheitsgrad des Tätowierers oder der Tätowiererin. Im Schnitt liegt eine Stunde bei zirka 100 Euro aufwärts. Größere Motive, bunte Farben und auffällige Schattierungen dauern lange und kosten entsprechend mehrere 100 Euro. Viel Geld. Davon solltest du dich aber keinesfalls abschrecken lassen und ins nächstbeste Billig-Studio gehen: Qualität hat ihren Preis und schließlichhast du lebenslänglich etwas von dem Motiv – auch im negativen Sinne, wenn schlecht gearbeitet wurde.

8. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Für Sonnenanbeter sind Tätowierungen im Sommer ein absolutes "No-Go", denn die Sonne bleicht Tattoos aus, so dass die Farbintensität verringert wird. Vor dem Termin sollte die zu tätowierende Stelle nicht mit UV-Strahlung in Berührung kommen. Die Strahlung erweitert nämlich die Poren, sodass beim Tätowieren mehr Blut fließen wird.

9. Wie pflege ich die frische Tätowierung?

Du hast es geschafft, das gewünschte Tattoo-Motiv ziert nun deinen Körper. Doch damit ist es nicht getan. Denn eine frische Tätowierung kommt einer oberflächlichen Hautwunde gleich. Deswegen kann Wundsekret austreten oder Krusten auftreten. Essenziell sind vor allem zwei Sachen: Hygiene undPflege.

  • Fasse das Tattoo am besten nicht an und wenn, dann nur mit gewaschenen Händen.
  • Die frische Tätowierung muss regelmäßig eingecremt werden, zum Beispiel mit dieser Tattoo-Creme von Pegasus
  • Langes Duschen und Baden in chlorhaltigem Wasser sollte komplett vermieden werden.
  • Besuche in der Sauna oder im Fitnessstudio solltest du ebenfalls ausfallen lassen, bis alles verheilt ist.

10. Was, wenn ich mein Tattoo bereue?

Als Letztes solltest du dir darüber bewusst sein, dass das Motiv deinen Körper für immer zieren wird.Sei dir also sicher, dass das Tattoo dir auch in Zukunft gefällt und keine Reue aufkommt. Wenn du es dir lange überlegst und du dir eine:n gute:n Tattoo-Künstler:in heraussuchst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du dein Tattoo bereust.

Vorausgesetzt, du lässt dir nicht den Namen deines Partners oder deiner Partnerin stechen. Liebe geht. Tattoos nicht. Du denkst vielleicht, dass eine Trennungschmerzhaft ist, aber die Laserbehandlung danach ist noch viel schlimmer. Und tut auch dem Geldbeutel weh: Im Schnitt zahlst du 100 Euro pro Sitzung und du wirst wahrscheinlich weit mehr als einen Durchlauf benötigen.

Fazit: Dein erstes Tattoo sollte nicht spontan sein

Ein Tattoo bleibt für immer, also überlege dir das Motiv und die Platzierung gut! Suche dir außerdem eine:n erfahrene:n Tätowierer:in und vernachlässige nicht die Pflege danach. So kannst du sicherstellen, dass du langfristig glücklich mit deinem Tattoo bist.

10 Fragen, die du vor dem ersten Tattoo klären solltest (2024)

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